Taschengeld-Ratgeber

So einfach geht Finanzerziehung

Liebe Eltern,

Geld spielt im Leben von Kindern früh eine Rolle. Sie dürfen mit ein paar Münzen zum Bäcker gehen, um Brötchen oder Süßigkeiten zu holen. Doch damit Kinder lernen, was Geld bedeutet, brauchen sie ein eigenes kleines Einkommen: das Taschengeld. In den folgenden Tipps finden Sie nützliche Ratschläge und Empfehlung rund ums Taschengeld.

1. Taschengeld: wann und wie viel?

Taschengeld sollte regelmäßig am gleichen Tag und in fester Höhe gezahlt werden. Es sollte für Kinder eine verlässliche Größe sein. Leben die Eltern getrennt, sollten beide Elternteile gemeinsam die Höhe des Taschengeldes beraten und zusätzliche Zahlungen vermeiden.

Folgende Orientierungswerte für Taschengeld geben die Jugendämter und das Deutsche Jugendinstitut e. V.:

Wöchentlich:
< 6 Jahre  1,00 bis 2,00 Euro
6 Jahre    2,00 bis 2,50 Euro
7 Jahre    2,50 bis 3,00 Euro
8 Jahre    3,00 bis 3,50 Euro
9 Jahre    3,50 bis 4,00 Euro

Monatlich
10 Jahre   20,00 bis 22,50 Euro
11 Jahre   22,50 bis 25,00 Euro
12 Jahre   25,00 bis 27,50 Euro
13 Jahre   27,50 bis 30,00 Euro
14 Jahre   30,00 bis 40,00 Euro
15 Jahre   40,00 bis 50,00 Euro
16 Jahre*  50,00 bis 60,00 Euro
17 Jahre*  60,00 bis 70,00 Euro
18 Jahre*  70,00 bis 75,00 Euro

*Für Jugendliche, die wirtschaftlich ganz von den Eltern abhängig sind (z. B. Schüler/innen)

2. In der Familie über Finanzen reden

Kinder haben viele Fragen. Sprechen Sie offen mit ihnen über Geld und Konsum. Machen Sie Ihren Kindern klar, warum sie nicht alles kaufen wollen oder beim Einkauf bestimmte Produkte bevorzugen.

Denken Sie daran, Sie sind ein Vorbild für Ihre Kinder. Daher prägen Sie deren finanzielle Erziehung. Wenn Sie in Ihrer Familie offen über Geld sprechen, ermuntert das die Kinder, über ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten zu sprechen.

3. Eigene Kauferfahrungen sammeln lassen

Taschengeld ist wichtig, damit Kinder früh erste eigene Erfahrungen mit Geld sammeln und eigene Kaufentscheidungen treffen. Wer nachdenkt und vergleicht, schafft es, seine Wahl aus dem vielfältigen Angebot zu treffen.

Unterstützen Sie Ihr Kind: Wenn es vor einem Kauf um Rat bittet, können Sie Vor- und Nachteile diskutieren. Das Kind sollte aber die Entscheidung wofür es das Taschengeld ausgibt, alleine treffen. Denn nur das fördert den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Geld.

4. Taschengeld ausgeben oder sparen?

Generell sollten Kinder selbst entscheiden dürfen, für was sie ihr Taschengeld ausgeben. Dadurch lernen sie idealerweise, ihr Geld einzuteilen.
Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Sparziele fest. So lernt es für größere Wünsche zu sparen. Es ist außerdem sinnvoll Sparziele zu vereinbaren, wenn die Kinder Geldgeschenke erhalten, z. B. von den Großeltern. In der KNAX-Taschengeld-App kann Ihr Kind selbst Sparziele anlegen und den Fortschritt des Ansparens beobachten. 

5. Taschengeld als Belohnung oder Bestrafung

Taschengeld soll Kindern den Umgang mit Geld beibringen. Daher sollte es nicht zur Belohnung oder Bestrafung von Verhalten oder Leistungen eingesetzt werden.

Wenn Kinder regelmäßig im Haushalt mithelfen, gehört das zu einem funktionierenden Familienleben dazu und sollte nicht bezahlt werden. Kleine „Extra-Jobs“ können jedoch belohnt werden.

6. Mit Taschengeld auskommen

Jedes Kind kann einmal finanzielle „Engpässe“ haben. Vielleicht gibt es für die Frage nach einem Taschengeld-Vorschuss ja auch eine passende Erklärung. Ständige Nachbesserungen sind aber keine Lösung.
Bieten Sie Ihrem Kind an, gemeinsam die Einnahmen und Ausgaben unter die Lupe zu nehmen. So lernen Kinder zu entscheiden, wofür sie wirklich Geld ausgeben wollen. Besprechen Sie auch, wie das Kind sein Taschengeld besser einteilen könnte.

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